Von Lyon starten wir auf einem quasi nicht ausgeschilderten Abenteuerweg in Richtung Süden, hier ist das alte, stromsparende Garmin-GPS echt hilfreich. Unser nächstes Zwischenziel ist Tournon-sur-Rhône.

Mit Blick auf die Burg warten wir besseres Wetter ab und bangen darum, dass uns der Mastrou - ein Dampfzug mit Fahrradabteil - nach Lamastre bringen kann. Leider muss dieser wegen Waldbränden im Depot bleiben und so überwinden wir die Steigungen aus eigener Kraft. Als wir auf "La Dolce Via" ankommen scheint die Sonne wieder und so können wir 2 Tage auf dem spektakulären Bahnradweg verbringen. Atemberaubende Aussichten auf den Fluss Eyrieux mit Viadukten und Tunneldurchfahrten inklusive. Gezeltet wird direkt am Ufer des Bergbaches, dessen Wasser zum Bad einlädt. Nach 90 km auf diesem komplett autofreien Weg treffen wir in la Voulte-sur-Rhône wieder auf "unseren" Fluss. Valance haben wir dabei ausgelassen, wie auch alle anderen Städte entlang des Weges, Stadtbesuche machen mit Kindern und den voll beladenen Fahrrädern einfach wenig Spaß.

Durch Obstplantagen, auf kleinen Wegen oder gleich am Rand des Flusses machen wir Strecke, auch mal 80km am Tag. Denn das nächste Ziel ist die Camargue. An solchen Fahrtagen sind die Hörspiele auf den mp3-Playern der Kinder unser aller Nervenrettung. Während wir Erwachsenen feste reintreten, den Ausblick genießen und in den Flow kommen, entschwinden sie in Phantasiewelten oder singen. Und so fahren wir bei 30 Grad mit einem laut "Gloria in excelsis Deo" schmetternden Kleinkind entlang eintöniger Rhôneabschnitte. 

ViaRhôna - Teil 5 Camargue